Mein biologisches Alter schwankt

Mein biologisches Alter schwankt

„Frauen fühlen sich meist jünger als sie wirklich sind. Das liegt an ihrem biologischen Alter.“

Mit dieser Aussage konfrontierte mich gerade ein bekannter Fernsehsender. Nun gut, auch ich fühle mich eigentlich nie so alt, wie ich wirklich bin. Aber jünger? Das stimmt nicht immer. Auf jeden Fall nicht bei mir.

Denn wie kann es kommen, dass ich mich manchmal wie 75 fühle? Und nein, ich bin noch nicht so alt. Bei mir ist immer alles sehr tagesabhängig. Nämlich vom vorangegangenen Tag. Je nachdem, wie anstrengend der war, wie viel Ruhe mir in der Nacht gegönnt wurde und was für Aufgaben auf dem aktuellen Tagesplan stehen.

Und so schwanke ich regelmäßig zwischen Kindergarten und Seniorenheim. Vom Alter her…

In diesem Sinne: Wir sind alle so alt, wie wir uns fühlen. Oder nicht?

Eure Anna

Wie soll das denn gehen?

Wie soll das denn gehen?

Immer wieder bekomme ich Aufträge angeboten, bei denen SEO – Texte benötigt werden. Für alle, die mit diesem Begriff nichts anfangen können: Hier handelt es sich um Texte für das Internet, die Suchmaschinenoptimiert sind. Für solche Texte bekommt man dann nicht nur das Thema und die Anzahl der Wörter vorgegeben. Sondern man bekommt auch Keywords und deren Anzahl im Text vorgeschrieben.

Nun ist es meist nicht ganz so einfach, die gewünschten Keywords so in den Text einzubauen, dass dieser sich inhaltlich und lesetechnisch auf einem anspruchsvollen Niveau bewegt. Ich möchte euch ein Beispiel nennen. Es wird ein Text benötigt, der sich „Ferienhausurlaub in Glasgow“ nennt. Normalerweise kein Problem für mich. Die Ecke kenne ich und Glasgow hat einiges zu bieten. Trotzdem kann ich diesen Auftrag nicht annehmen. Denn das Keyword lautet: „Reise Glasgow“. Und dieses Keyword soll 13 Mal in den Text eingebaut werden. Und zwar so, wie es dort steht. Also nicht „Reise nach Glasgow“ oder „Reise durch Glasgow“ oder ähnliches. Sondern schlicht und einfach „Reise Glasgow“. Auch ja, der Text darf übrigens aus maximal 330 Wörtern bestehen. Vielleicht versteht ihr mich, dass man mit diesen Vorgaben keinen guten Text schreiben kann.

Nun ist dieses Beispiel noch von der harmlosen Sorte. Ein viel Extremeres hatte ich mir extra mal herausgeschrieben. Auch dies wurde mir angeboten, was ich dann aber doch dankend abgelehnt hatte. Das Thema lautete: „Kleidung bestellen im Internet“. Soweit so gut. Ein Thema, dass man normaler Weise ohne großes Zögern herunterschreiben kann. Aber der Pferdefuß an diesem Auftrag war sehr groß und hieß Keywordanzahl und Keyworddichte. Die Keywords lauteten: Kleidung bestellen auf Rechnung, Kleidung bestellen trotz Schufa, online bestellen auf Rechnung, Versandhäuser auf Rechnung, bestellen per Rechnung, Kinderbekleidung, Babysachen, Mode auf Rechnung, ohne Schufa, trotz Schufa. Die Keyworddichte lag bei 5-20 Mal pro Keyword. Und nun frage ich euch: Kann man bei solchen Angaben einen flüssigen, informativen und qualitativ anspruchsvollen Text, der maximal 300 Worte umfassen sollte, schreiben? Derjenige, der diesen Auftrag letztendlich angenommen hat, tut mir heute noch leid.

In diesem Sinne: Immer selbst erst einmal probieren, ob die Anforderungen, die man an seine Texter stellt, auch wirklich realisierbar sind.

Eure Anna

Schneewittchen und die fünf Zwerge

Schneewittchen und die fünf Zwerge

Seit mehreren Wochen beschäftige ich mich intensiv damit, Sohnemann die Zahlen beizubringen. Dabei geht es um das Erkennen der Zahlen, nicht um das reine zählen. Das kann er.

Da er auf dem Gebiet seine Schwierigkeiten hat, versuche ich das Ganze durch Assoziationen zu erleichtern. Die acht sieht aus wie eine Brezel, die Hand hat fünf Finger u.s.w..

Und Schneewittchen? Mit wie vielen Zwergen vergnügt die sich? Sohnemann kennt das Märchen.

Mama: „Süßer, wie heißt das Märchen?“

Sohnemann: „Schneewittchen und die fünf Zwerge.“

Mama: „Sing doch mal das Lied: Hinter eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Bergen, bei den eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, S I E B E N Zwergen….Und, wie viele Zwerge sind es???“

Sohnemann: „Fünf.“

Mama: „Aber zähl doch mal.“

Sohnemann: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.“

Mama: „Aha. Und wie viele Zwerge sind es nun?“

Sohnemann: „Fünf.“

Ich habe inzwischen das Gefühl, dass sich die Zahlennummer zu einer unendlichen Geschichte entwickelt. Aber ich habe viel Geduld und werde diese auch behalten. In der Hoffnung, dass der Knoten irgendwann platzt.

In diesem Sinne: Fünf Zwerge für Schneewittchen und vier Haselnüsse für Aschenbrödel. Wen stört das schon.

Eure Anna

 

Nights in white satin

Nights in white satin

Da läuft gerade dieser Song bei mir und was läuft noch? Nein, nicht die Nase. Irgendwie scheiden meine Augen Flüssigkeit aus. Warum? Ich weiß es selbst nicht. Der Song ist mir bekannt, ich mag ihn. Aber Emotionen deswegen? Normalerweise nicht. Denn das ist nicht die Musik, die mich berührt oder in irgendeiner Art und Weise an vergangene Zeiten erinnert. Und so kann ich nur die komische Flüssigkeit in meinen Augen ignorieren und mir meinen Teil denken.

In diesem Sinne: Vielleicht kommt mir doch noch die Erleuchtung und ich entdecke, woran mich dieser Song erinnert. Bis dahin weine ich noch ein wenig.

Eure Anna

Apartment = Ferienwohnung

Wenn einer eine Reise macht…

Ich wühle mich gerade wieder einmal durch die Angebote diverser Reiseveranstalter. Der nächste Urlaub will geplant werden und mit ihm die passende Unterkunft. Wie immer soll es nach London gehen und wie immer soll es eine bezahlbare und akzeptable Unterkunft im Zentrum der Stadt sein. Bei fast 900 Unterkunftsmöglichkeiten in und um London sollte dies kein Problem darstellen.

Seit einiger Zeit gehöre ich zu den Menschen, die die Vorzüge einer Ferienwohnung oder gar eines Ferienhauses zu schätzen gelernt haben. Man ist ungestört und kann den Tagesablauf frei von Zimmerreinigung und Essenszeiten planen. Deshalb bin ich auf für meinen nächsten London Aufenthalt auf der Suche nach einer Ferienwohnung. In England heißt das Apartment.

Die Auswahl ist gut und ich kann auch über die preislichen Vorstellungen der Anbieter kein schlechtes Wort verlieren. Einzig die Bewertungen, die ehemalige Gäste dieser Apartments abgegeben haben, lassen mich doch den Kopf schütteln. Hier muss man leider feststellen, dass viele dieser Gäste wohl nicht genau wissen, was ein „Apartment“ ist. Denn sie erwarten die Annehmlichkeiten eines Hotels.

Da wird gemeckert, dass das Apartment nur einmal die Woche gereinigt wird. Die Handtücher wurden nicht gewechselt, es gab kein Frühstück und überhaupt: Warum hängt da nur eine Rolle Klopapier, warum gibt es keine Küchentücher und warum wird der Müll nicht weggeräumt?

Vielleicht ist an dieser Stelle mal ein Wort der Aufklärung angebracht:

Liebe Apartmentbenutzer,

ein Apartment ist nichts anderes als eine Ferienwohnung. Der Clou einer solchen Unterkunft ist, dass dort SELBSTVERPFLEGUNG herrscht und man für zusätzlichen Service bezahlen muss.

Möchte man das Apartment täglich gereinigt haben? Gerne. Gegen einen gewissen Unkostenbeitrag wird die Geschäftsleitung dies sicherlich veranlassen.

Möchte man sich des Mülles entledigen? Vor dem Haus oder im Hof stehen Mülltonnen. Da kann man die Reste entsorgen.

Besteht der Wunsch nach einem Frühstück? Selber machen oder in das nächstgelegene Café gehen. Dort bekommt man sicherlich ein wundervolles Frühstück.

Eine Ferienwohnung oder ein Apartment ist nur eine möblierte Unterkunft, die man für einen bestimmten Zeitraum mieten kann. Handtücher, Toilettenpapier, Speisen, Getränke und alles weitere hat man mitzubringen. Dafür ist der Vermieter nicht zuständig. Wer dies nicht möchte, sollte sich lieber ein Hotelzimmer für seinen Urlaub buchen. Dort ist auch der gewünschte Service im Preis inbegriffen.

In diesem Sinne: Vor der Buchung genau überlegen, was man für Anforderungen an eine Unterkunft stellt.

Eure Anna

Der große Absturz

Der große Absturz

Im Kindergarten meines Sohnes ist mir vor einigen Wochen zum wiederholten Male bewusst geworden, wie schlecht es Familien und vor allen Dingen Kindern in unserem schönen Sozialstaat gehen kann. Das Wort „Kinderarmut“ schlug mir kräftig ins Gesicht. Nur wie kam es dazu?

Eine Kindergärtnerin bat mich um die alten Schuhe meines Sohnes. Für ein anderes Kind, welches keine Schuhe hat. Man stelle sich vor: Wir schreiben das Jahr 2013, leben in einem der reichsten Länder auf diesem Erdball. Und trotzdem gibt es Kinder, die nicht einmal eigene Schuhe haben. Wie kann so etwas passieren? Wer hat da bitteschön versagt?

Der Junge ist kein Einzelfall. Und schnell ist im Kopf ein Urteil über die angeblichen Verursacher dieser Misere gefällt. Die Eltern. Um einfach mal aufzuzeigen, was viele denken: Wahrscheinlich steht hinter diesem Schicksal eine alleinerziehende Mutter. Der Vater ist schon lange über alle Berge und kümmert sich nicht. Ist er doch noch da, hat er sicherlich keine Arbeit, sitzt den ganzen Tag vor dem Computer und spielt irgendwelche sinnlosen Spiele oder surft. Beide haben ein simples Gemüt, sind bildungsfern und weit von einer Chance auf Besserung der Lebensumstände entfernt.  Die Stütze wird lieber in Zigaretten, Alkohol und Partys mit den Kumpels angelegt, als in die Kinder zu investieren. Zuwendung und Liebe wird man vergeblich suchen. Die Kinder laufen nur nebenher. Stören eigentlich. Und weil sie nun mal da sind, muss man sie halt irgendwie mit durchschleppen.

Habt ihr euchwiedererkannt? In den Vorurteilen? Denkt ihr manchmal auch so? Ihr müsst euch nicht dafür schämen. Das ist eine ganz normale Reaktion. Denn man sieht meist nur einen Bruchteil des ganzen Szenarios. Und wenn wir ehrlich sind nur das, was wir sehen wollen. Aber warum ist das so? Warum wollen wir nur das sehen? Warum hinterfragen wir nicht das Gesehene oder Erlebte? Haben wir Angst, dass sich unsere Vorurteile nicht bestätigen könnten? Das es doch anders ist als es scheint? Ich sage es euch. Wir haben Angst. Angst vor dem, was wir sehen und erleben könnten, wenn wir uns damit beschäftigen. Wenn wir sehen, was uns vielleicht auch mal ereilen könnte. Denn niemand ist davor gefeit, sozial abzustürzen. Es kann jeden treffen.

Ich habe mich auf die Suche nach den Hintergründen begeben. Denn ich wollte nicht nur mit ein paar Schuhen aushelfen, sondern gerne mehr tun. Die Geschichte hinter diesem Schicksal kennen lernen und verstehen. Als Elternsprecher im Kindergarten zählt dies für mich zu meinen Aufgaben. Nicht nur zu warten, das die Eltern auf mich zugehen, um mir ihr Leid zu klagen, sondern selbst auch aktiv an die Eltern heranzutreten und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Und ich habe sie gefunden, die Eltern des kleinen Jason. Und ratet mal, was passiert ist? Die haben sich doch tatsächlich gefreut, dass ich sie angesprochen habe, dass ich Interesse zeige und ihnen helfen möchte. Auch wenn sie selbst in diesem Moment keinen Weg für Hilfe sahen.

Wir setzten uns zusammen und sie erzählten mir ihre Geschichte. Eine Geschichte, die fast schon zu traurig ist, um sie hier zu schreiben. Aber vielleicht doch so gut, um anderen, die auch in solch einer Situation sind, ein wenig Mut zu machen und einen Weg aufzuzeigen, wie es weitergehen kann.

Die Familie besteht insgesamt aus 5 Personen. Der kleine Jason, seine Eltern und seine 2 jüngeren Geschwister. Zwillinge, 2 Jahre, Jason ist 5 Jahre alt. Der Vater hatte einen gut bezahlten Job, der Familie ging es gut, man hatte das Leben an den guten Verdienst angepasst. Eine tolle Wohnung, ein großes Auto, schicke Möbel, jedes Jahr einen schönen Urlaub. Diverse Kredite wurden aufgenommen, um den Wohlstand schnell im Leben integrieren zu können. Doch dann kam der große Knall und die Seifenblase, die rings herum aufgebaut wurde, zerplatzte. Der Vater wurde arbeitslos. Die Firma, in der er beschäftigt war, ging in Konkurs. Was übrig blieb, waren offene Gehälter und ein Scherbenhaufen. Einen neuen Job hat er bis heute nicht gefunden, da er einen recht seltenen Beruf hat und der nicht überall gebraucht wird. Die Mutter war zu dieser Zeit in der Elternzeit, durch die plötzliche Arbeitslosigkeit und die dadurch eintretende Geldnot wurde sie psychisch krank und ist bis heute erwerbsunfähig. Die Grundlage für die Familie, das regelmäßige monatliche Einkommen, war somit weg. Was danach folgte, waren Monate der Trauer und Verzweiflung. Die Kredite konnten nicht mehr bedient werden, Verträge nicht kurzfristig gekündigt werden. Die Spirale der Armut zog die Familie immer weiter runter. Inzwischen stand der Gerichtsvollzieher schon mehrmals vor der Tür, die Familie versucht von dem wenigen Geld, was sie im Moment zur Verfügung hat, die Gläubiger zu bedienen. Leider wird der größte Teil von den Zinsen geschluckt, sodass die Verbindlichkeiten nicht spürbar weniger werden. Es ist ein Kreislauf, den niemand gewinnen kann. Der große Verlierer ist dabei die Familie, denn sie zerbricht immer mehr, weil nicht ein Cent für zusätzliche Dinge wie Bekleidung oder Freizeit übrig ist.

Das dies nicht über einen langen Zeitraum so weitergehen konnte, war mir sofort klar. Eine schnelle und vor allen Dingen endgültige Lösung musste her. In solchen Fällen ist den Betroffenen nicht mit einer Geldspende oder ähnlichem geholfen. Was nützen ein paar Euro in der Hand, wenn damit nur ganz wenige Löcher gestopft werden können und im nächsten Monat alles wieder von vorne losgeht? Darum setzte ich mich mit einem befreundeten Anwalt in Verbindung und schilderte ihm die Situation. Er empfahl als einzigen Ausweg eine Verbraucherinsolvenz. Diesen Weg geht die Familie nun auch.

Was ich eigentlich mit dieser Geschichte aufzeigen möchte, ist ganz einfach erklärt. Man kann nur das Geld ausgeben, was man wirklich auch hat. Lasst euch nicht von Kredit- oder Finanzierungsangeboten blenden. Kauft nur dann etwas, wenn auch das Geld dafür da ist.

Wer möchte, darf mir gerne seine Gedanken, Anregungen, Erlebnisse und Wünsche schreiben. Ich freue mich sehr.

In diesem Sinne: Alles Gute für euch.

Das Geschäft mit den Druckerpatronen

Das Geschäft mit den Druckerpatronen

Eigentlich versuche ich immer, den Kauf einer neuen Druckerpatrone so weit wie möglich heraus zu zögern. Ja, ich gebe es zu: Ich gehöre zu den Menschen, die ihrer Druckerpatrone das Letzte abverlangen. Die erst zu einer Neuen greifen, wenn die Alte wirklich restlos leer ist und kein vorzeigbares Druckergebnis mehr zu Stande kommt.

Heute war nun der grausame Tag gekommen. Ich musste eine neue Patrone einsetzen. Und da ich solche Dinge nicht auf Vorrat kaufe, begab ich mich in ein Geschäft für solche Artikel. Meine Druckerpatrone hat immer – und ich meine auch immer – 23,99 Euro gekostet. Ein unverschämter Preis, wenn man bedenkt, wie viel Leistung man dafür bekommt.

Und so stand ich vor dem Regal, wollte beherzt und mit viel Wehmut (des Geldes wegen) nach der richtigen Patrone greifen, als mich fast der Schlag getroffen hat. Da standen keine 23,99 Euro am Preisschild, sondern, festhalten, 29,99 Euro. Da ich ein positiv denkender Mensch bin, dachte ich zuerst, dass sie vielleicht nur falsch hängt. 6 Euro mehr, das kann ja eigentlich nicht sein. Also habe ich erst einmal das Regal nach dem für mich richtigen Preis abgesucht. War aber kein anderer zu finden. Daraufhin bin ich zu einem Verkäufer und habe ihm erklärt, dass die Druckerpatronen wohl falsch ausgezeichnet sein müssen.

Sein vor Mitleid triefendes Lächeln hätte mir sagen müssen, dass der Fehler wohl eher bei mir liegt. Die waren nämlich nicht falsch ausgezeichnet. Vielmehr wurde eine kleine „Preisanpassung“ vorgenommen. Wie diese zu begründen ist, fragte ich den Verkäufer. Schließlich ist weder das Produkt verbessert wurden, noch die Füllmenge erhöht. Und ich gehe auch nicht davon aus, dass die Rohstoffe zur Herstellung von einer Druckerpatrone sich so sehr verteuert haben, dass dieser Preisanstieg gerechtfertigt ist.

Als Antwort bekam ich nur ein knappes: „Ich mache hier nicht die Preise.“ Tja, ich auch nicht, bin aber trotzdem gezwungen, diese Produkte zu kaufen. Denn schließlich kann ich meinen Drucker nicht alle 6 Monate erneuern und das Modell den Druckerpatronen anpassen.

In diesem Sinne: In meinem nächsten Leben werde ich Druckerpatronenhersteller. Da scheint man noch gut Geld verdienen zu können.

Eure Anna

SMS-Challenge

SMS-Challenge

Mal wieder was zum Kopfschütteln und Haare raufen. Ein Telefonladen in meiner Stadt hat zu einer Challenge der besonderen Art aufgerufen.

Man buche eine SMS – Flatrate für 10 Euro, verschicke in einem bestimmten Zeitraum so viele SMS wie möglich und gewinnt – vorausgesetzt man war der Fleißigste – einen Preis in Höhe von 400 Euro. Ist das nicht mal was Tolles? Sicherlich finden sich eine Menge junger Menschen, die sich dafür begeistern können.

Aber wer gewinnt da wohl? In aller erster Linie der Telefonladen. Denn der verdient an den verkauften Flatrates. Der ausgelobte Preis ist sicherlich ein Werbegeschenk, das irgendwann mal von einem Vertreter dagelassen wurde. Sollte bei dem Posten doch investiert wurden sein, wird sich das durch die zu erwartende rege Teilnahme schnell amortisieren. Der große Verlierer sind die Teilnehmer und der Telefonanbieter. Die Teilnehmer, weil sie in ihrer kostbaren Freizeit versuchen, so viel wie möglich an Nachrichten zu verschicken und sich somit mehr oder weniger von ihrem realen Umfeld abgrenzen und zurück ziehen. Und der Telefonanbieter, der durch die Flatrate nichts an den versandten SMS verdient.

Kann dies Sinn und Zweck einer solchen Aktion sein. Und brauchen wir dies wirklich? Fällt uns nichts anderes mehr an, um Kunden an uns zu binden? Und was sind dies für Menschen, die auf solch einen „Werbegag“ hereinfallen?

In diesem Sinne: Fragen über Fragen, die es zu beantworten gilt.

Eure Anna

Das musst Du noch besorgen, Mama

Das musst Du noch besorgen

Sohnemann hat sich vor ein paar Tagen ein Faschingskostüm für die kommende Saison ausgesucht. In diesem Jahr hat der Cowboy das Rennen gemacht. Zum Glück. Denn die letzten zwei Jahre ist er als Pirat gegangen. Auch ein schönes Kostüm. Besonders, da ich es selbst geschneidert habe. Aber noch ein Jahr in diesem Outfit und der Kindergarten könnte auf den Gedanken kommen, dass sich mein armes Kind nichts Anderes leisten kann.

So war meine Freude groß, dass es in diesem Jahr eine Veränderung gab und wir ein neues Kapitel im Faschingstrubel aufschlagen können.

Nun reicht meinem lieben Kind ein reines Kostüm natürlich nicht aus. Auch die Accessoires müssen stimmen. Und so hat er mir heute aufgetragen, was ich noch alles besorgen muss.

„Ein Cowboy braucht Taschenhänden und einen Cowboystern, weiß Du Mama? Und weißt Du was noch? So was, wo man eine Kanone reinlegen kann, ok?“

Das mit dem „Kanone reinlegen“ konnte auch Ich noch zuordnen. Aber was ist oder sind „Taschenhänden“? Habe ich was verpasst? Eine neue Erfindung am Accessoires Himmel?

Nach längerem hin und her und einer intensiven Befragung meines Sohnes konnte ich das Geheimnis lüften. Es handelt sich um Handschellen. Das Wort kann er sich nicht merken. Darum nennt er es einfach Taschenhänden. „Mama, nun weißt Du, was Du noch besorgen musst, stimmt’s?“

In diesem Sinne: Deutsches Sprache, Schweres Sprache.

Eure Anna

Köstlichkeiten aus der heimischen Küche

Köstlichkeiten aus der heimischen Küche

Ok, ich gebe es zu. Sohnemann ist recht einfach gestrickt, was seine Essgewohnheiten betrifft. Man kann nicht unbedingt behaupten, dass er einen ausgefallenen Geschmack hat. Sein Leibgericht lautet im Moment: Kartoffeln mit Quark. Und das am liebsten früh, mittags und abends. Mal ein Stück Fleisch oder Wust? Um Gottes Willen. Außenstehende könnten denken, man wolle ihn vergiften, wenn sie seine abwehrende Haltung zu diesen Lebensmitteln sehen. Obwohl, Chicken Nuggets und Bratwurst – das geht schon. Natürlich nur außerhalb der heimischen vier Wände. Da, wo es auch richtig was kostet und geschmacklich eher im unteren Segment angesiedelt ist. Mache ich zu Hause Nuggets, die wirklich tausend Mal besser schmecken als aus der Massenproduktion, bekommt er keinen Happen runter.

Nun gut. Auch gestern habe ich wieder die berühmte Frage in den Raum gestellt, was gnädiger Herr denn gerne als Mittagsmahl kredenzt bekommen haben möchte. Ich nahm seine Bestellung entgegen und verzog mich in die Küche an den Herd. Er findet schon, dass ich da auch hingehöre. Obwohl er auch gerne mithilft. Soviel Lob muss ich ihm zugestehen. Ich kochte also das gewünschte Gericht, baute die zwischenzeitliche Änderung der Bestellung geschickt ein und servierte dann folgendes:

Verschieden geformte Kartoffelstückchen kombiniert mit saisonal abhängigen Gemüsen auf einem Spiegel von erlesener Soße. Als Dessert gab es eine feine Komposition aus Mandarinen und Fruchtsaft.

Na, wie klingt das? Doch sicherlich besser als „Kartoffeln, Mischgemüse und Soße“.

In diesem Sinne: Es ist alles eine  Frage der Einstellung.

Eure Anna