Schuld sind immer die „Anderen“
Neulich führte ich wieder einmal ein Gespräch mit einer jungen Mutti, das mich sehr zum Nachdenken anregte. Nicht etwa über den Inhalt des Gespräches, nein, solche Themen sind mir inzwischen wohl bekannt. Sondern über die Naivität, Gutgläubigkeit und auch Faulheit einiger Menschen.
Es ging mal wieder um das leidliche Thema Hartz IV. Die Mutti, der ich zum inzwischen wiederholten Male versuche zu helfen, kämpft seit Monaten mit dem Jobcenter. Es geht um falsche Bewilligungsbescheide, angeblich zu wenig Geld….das ganze Programm.
Ihrer Meinung nach ist die Beantragung von Hartz IV viiieeelll zu aufwendig. Ach ja, und der ganze Papierkram immer. Was die dort alles wissen wollen. Das geht die doch gar nichts an. Die sollen endlich zahlen und mich in Ruhe lassen. Immerhin sind die dazu verpflichtet. So die Meinung der jungen Dame.
Mich persönlich macht solch eine Einstellung sehr traurig und auch wütend. Denn niemand ist verpflichtet, ihr das Geld hinterher zu werfen. Und schon gar nicht, wenn es um Geld der Allgemeinheit geht. Wenn andere von ihrem Verdienst etwas an den Staat abgeben, um anderen, die keine Einkünfte haben, ein einigermaßen lebenswertes Leben ermöglichen zu können, dann darf das Jobcenter vor Vergabe der Mittel auch Fragen nach der momentanen finanziellen Situation stellen. Und das sehr gründlich. Wenn ihr das nicht passt, muss sie sich einen Job suchen.
Ich bin sonst nicht so hart mit Hartz IV Empfängern. Wer auf eine finanzielle Unterstützung angewiesen ist, soll diese auch bekommen. Aber in dem Fall der jungen Mutti liegen die Fakten ein wenig anders. Denn sie ist eigentlich nur zu faul (ja, zu faul) um arbeiten zu gehen. Als gelernte Frisörin hat sie bereits viele Stellen angeboten bekommen. Die gefielen ihr aber nicht. Entweder hat ihr der Laden nicht gefallen oder die Chefin war zu alt. Und so hat sie ihre Bewerbungen so formuliert, dass selbst der letzte Frisör sie nicht einstellen wollte.
Nun jammert sie rum, dass sie angeblich viel zu wenig Hartz IV bekommt. Und das auch nur als Darlehen, bis alle Unterlagen komplett beim Amt eingegangen sind. Von den paar „Kröten“ kann doch keiner Leben. Die müssen sich verrechnet haben. Da ich mich inzwischen ein wenig mit solchen Bescheiden auskenne, habe ich mir erlaubt, einen Blick auf ihren zu werfen. Und ich muss sagen, es fehlte wirklich etwas. Nicht viel, nur ein paar Euro, aber immerhin. Also riet ich ihr, in Widerspruch zu gehen und diesen PERSÖNLICH im Jobcenter abzugeben. Im gleichen Atemzug hätte sie nämlich mit der Leistungsabteilung sprechen können und die Korrektur wäre sofort vorgenommen wurden.
Was hat sie gemacht? Sie hat es per Post hingeschickt, weil sie keine Lust hatte, da persönlich „hinzulatschen“. Außerdem sind die vom Amt schuld, dann sollen die sich gefälligst auch darum kümmern. Mal sehen, wie lange das dauert.
In diesem Sinne: solchen Leuten sollten die Bezüge komplett gestrichen werden. Wer gesund ist, angebotene Jobs auf diese niederträchtige Art ablehnt und dann noch gut leben möchte, muss bestraft werden. Denn würde sie kein Geld bekommen, hätte sie ganz schnell einen neuen Job.
Eure Anna