Das schmeckt viel besser…

Das schmeckt viel besser

Ich will zu MC Donalds. Es ist Freitag 12 Uhr. Zwischen mir und meinem Sohn ist gerade eine Diskussion im Gange (die gefühlte 38. an diesem Tag), wo wir unser Mittagsmahl einnehmen sollen. Er will Fastfood – ich bin dagegen. Erstens ist heute nicht Montag und zweites kann ich das Essen einfach nicht mehr sehen.

Darum schlage ich meinem Sohnemann vor, das ich ihm auch zu Hause ein paar tolle Chicken Nuggets machen kann. “Die sind aber nicht so weich und so weiß wie bei MC Donalds” bekomme ich als Antwort. “Das stimmt. Sie sind nämlich besser.” kontere ich.

Mein Sohn überlegt und will gerade zur nächsten Nörgelattacke ansetzen, als ich strategisch genau im richtigen Moment die Barbecue Soße ins Spiel bringe. “Ich habe auch deine Lieblingssoße für dich. Ganz wie bei MC Donalds.” Ui, die Augen meines Sohnes scannen die Küchenzeile ab. “Zeig mal, ob das auch wirklich die Gleiche ist.” Aus meinem Reservelager zaubere ich zwei original MC Donalds Barbecue Schälchen. Die habe ich in weiser Voraussicht für genau solche Einsätze dort irgendwann mal mitgenommen.

“Ok, dann mach die Nuggets aber nicht so groß und ich will im Wohnzimmer essen”, sind die letzten Worte, die ich von meinem Sohn zu hören bekommen.

Gott sei Dank. Der Geldbeutel und mein Magen sind geschont.

In diesem Sinne: Allen einen Guten Appetit.

Eure Anna

Schuld sind immer die „Anderen“

Schuld sind immer die „Anderen“

Neulich führte ich wieder einmal ein Gespräch mit einer jungen Mutti, das mich sehr zum Nachdenken anregte. Nicht etwa über den Inhalt des Gespräches, nein, solche Themen sind mir inzwischen wohl bekannt. Sondern über die Naivität, Gutgläubigkeit und auch Faulheit einiger Menschen.

Es ging mal wieder um das leidliche Thema Hartz IV. Die Mutti, der ich zum inzwischen wiederholten Male versuche zu helfen, kämpft seit Monaten mit dem Jobcenter. Es geht um falsche Bewilligungsbescheide, angeblich zu wenig Geld….das ganze Programm.

Ihrer Meinung nach ist die Beantragung von Hartz IV viiieeelll zu aufwendig. Ach ja, und der ganze Papierkram immer. Was die dort alles wissen wollen. Das geht die doch gar nichts an. Die sollen endlich zahlen und mich in Ruhe lassen. Immerhin sind die dazu verpflichtet. So die Meinung der jungen Dame.

Mich persönlich macht solch eine Einstellung sehr traurig und auch wütend. Denn niemand ist verpflichtet, ihr das Geld hinterher zu werfen. Und schon gar nicht, wenn es um Geld der Allgemeinheit geht. Wenn andere von ihrem Verdienst etwas an den Staat abgeben, um anderen, die keine Einkünfte haben, ein einigermaßen lebenswertes Leben ermöglichen zu können, dann darf das Jobcenter vor Vergabe der Mittel auch Fragen nach der momentanen finanziellen Situation stellen. Und das sehr gründlich. Wenn ihr das nicht passt, muss sie sich einen Job suchen.

Ich bin sonst nicht so hart mit Hartz IV Empfängern. Wer auf eine finanzielle Unterstützung angewiesen ist, soll diese auch bekommen. Aber in dem Fall der jungen Mutti liegen die Fakten ein wenig anders. Denn sie ist eigentlich nur zu faul (ja, zu faul) um arbeiten zu gehen. Als gelernte Frisörin hat sie bereits viele Stellen angeboten bekommen. Die gefielen ihr aber nicht. Entweder hat ihr der Laden nicht gefallen oder die Chefin war zu alt. Und so hat sie ihre Bewerbungen so formuliert, dass selbst der letzte Frisör sie nicht einstellen wollte.

Nun jammert sie rum, dass sie angeblich viel zu wenig Hartz IV bekommt. Und das auch nur als Darlehen, bis alle Unterlagen komplett beim Amt eingegangen sind. Von den paar „Kröten“ kann doch keiner Leben. Die müssen sich verrechnet haben. Da ich mich inzwischen ein wenig mit solchen Bescheiden auskenne, habe ich mir erlaubt, einen Blick auf ihren zu werfen. Und ich muss sagen, es fehlte wirklich etwas. Nicht viel, nur ein paar Euro, aber immerhin. Also riet ich ihr, in Widerspruch zu gehen und diesen PERSÖNLICH im Jobcenter abzugeben. Im gleichen Atemzug hätte sie nämlich mit der Leistungsabteilung sprechen können und die Korrektur wäre sofort vorgenommen wurden.

Was hat sie gemacht? Sie hat es per Post hingeschickt, weil sie keine Lust hatte, da persönlich „hinzulatschen“. Außerdem sind die vom Amt schuld, dann sollen die sich gefälligst auch darum kümmern. Mal sehen, wie lange das dauert.

In diesem Sinne: solchen Leuten sollten die Bezüge komplett gestrichen werden. Wer gesund ist, angebotene Jobs auf diese niederträchtige Art ablehnt und dann noch gut leben möchte, muss bestraft werden. Denn würde sie kein Geld bekommen, hätte sie ganz schnell einen neuen Job.

Eure Anna

„Fiona, komm her“

„Fiona, komm her“

… leider ist Fiona nicht in der Lage, ihrer Mutter diesen Gefallen zu tun. Nein, Fiona randaliert weiter, schmeißt mit Büchern und Autos herum, kreischt und nervt alle anderen Anwesenden. Mutti ruft weiter. Wahrscheinlich das, was sie unter Erziehung versteht. Denn sie scheint nicht in der Lage zu sein, ihrer dreijährigen Tochter aus nächster Nähe ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Lieber ermahnt sie diese aus sicherer Entfernung und lässt der Zerstörungswut der Kleinen freien Lauf.

Erst als Fiona das offene Fenster entdeckt, welches der Kleinen augenscheinlich die Möglichkeit bietet, sich aus dem Staub zu machen, sieht ihre Mutter Handlungsbedarf. Sie müht sich aus ihrer sicheren Ecke und geht mit wüsten Drohungen auf ihre Tochter zu. Diese lacht laut und freut sich, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Mutter nun doch endlich erzwungen hat.

Wo ich das erlebt habe? Oh, ich erlebe es gerade. Bei der Frühförderung. Und es beweist mir mal wieder sehr anschaulich, wie viele unserer Kinder in der heutigen Zeit vernachlässigt werden. Wie wenig Aufmerksamkeit und Erziehung ihnen gegönnt wird. Vielleicht sollte man diesen Müttern anbieten, doch einfach ihre Kinder abzugeben. Ein wirkliches Interesse an ihnen scheint auf jeden Fall nicht zu bestehen. Noch nicht einmal in solch einer Institution wie der Frühförderung, wo genauestens geschaut wird, wie die Eltern mit den Kindern umgehen.

 

In diesem Sinne: Arme Kinder.

 

Eure Anna