Bei meinen Eltern wohnt seit vielen Jahren ein haariges Wesen. Man sieht ihn nur selten – er schläft viel. Er hört – oder auch nicht – auf den besonders wohlklingenden und sehr seltenen Namen „Mauzi“. Soweit ein wirklich sehr ruhiger Zeitgenosse, der eigentlich nur zickig wird, wenn ihm jemand seinen Stammplatz auf dem Sofa streitig machen möchte. Eigentlich. Denn auch hier gibt es – wie bei allen Dingen im Leben – eine Ausnahme. Bei Mauzi heißt die Ausnahme „Hasenbraten“. Zieht der Geruch dieser köstlichen Speise auch nur ansatzweise durchs Haus, wird aus dem ruhigen Vertreter ein wildes Tier. Da ist er so scharf drauf, dass er nichts unversucht lässt, SEIN Stück vom Braten zu bekommen. Auf Teufel komm raus. Die guten Manieren sind schlagartig wie weggeblasen – es geht über Tisch und Schrank. Türen sind kein Hindernis mehr, denn der größte Türöffner aller Zeiten ist dann im Hause meiner Eltern aktiv. Hat er endlich sein Stück bekommen, zieht er sich wieder zurück und verfällt in seine alte Lethargie. Bis zum nächsten Hasenbraten.
In diesem Sinne: Steckt nicht in Jedem ein wildes Tier?
Eure Anna
Bei uns läuft ein ähnliches Spiel wenn es Hühnchen gibt… von wegen „alter Tiger“ 😉
nee, da ist wirklich nichts mehr von alt, träge oder ähnlichem zu spüren. tja, die katzen. irgendwie schon faszinierende wesen.
liebe grüße
anna