Wer hat denn da wieder nicht aufgegessen?

Wer hat denn da wieder nicht aufgegessen?

Das ich den Tag erlebe, an dem ich mich nun zu wiederholten Male über das Wetter – ja, das Wetter – auslasse, hätte ich auch nicht gedacht. Normal ein Thema, dass gerne als „Lückenfüller“ oder „leerer Kopf Überbrücker“ herhalten muss.

Aber bitteschön – was ist das da draußen? Wir haben Ende Mai und nicht Ende Oktober. Habe ich den Sommer in diesem Jahr verschlafen? Ich gebe zu, ein wenig schläfrig bin ich schon die letzten Tage gewesen. Aber so lange habe ich auch nicht an der Matratze gelauscht, dass ich die Beste Zeit des Jahres verpennt habe.

Da muss man ja fast darüber nachdenken, ob man für den Sommer noch zwei Wochen Sonne bucht. Spanien und Portugal sollen ja recht krisensicher sein, was das Wetter betrifft. Nur will ich da wirklich hin? Eigentlich nicht.

Sohnemann hat heute Morgen schon die Handschuhe aus dem Schrank gekramt. Ohne Witz. Nach einem strengen Blick meinerseits stammelte er ein „ich wollte nur mal gucken, ob die noch passen, Mama“. Alles klar. Aber gut, es sei ihn verziehen. 9 Grad Außentemperatur laden auch nicht wirklich zur kurzen Hose und T-Shirt ein.

Morgen ist Kindertag und ein großes Fest im Kindergarten geplant. Ich hoffe sehr, dass es wenigstens nicht regnet. Denn das haben die Kinder nicht verdient.

In diesem Sinne: Immer schön aufessen. Ich will endlich Sonne haben.

Eure Anna

Ausflug ins Land der Unmöglichkeiten

Ausflug ins Land der Unmöglichkeiten

Heute kreuzte mal wieder ein MC Donalds Restaurant meinen Weg. Ich weiß, ich bin selber schuld, wenn ich da immer wieder hingehe. Aber was soll ich machen. Erklärt mal einem fünfjährigen, dass der Maßstab an Service und Qualität in diesem Etablissement sich nicht mit euren Ansprüchen auch nur ansatzweise deckt und man genau deshalb dieses nicht mehr finanziell unterstützen möchte. Das ist schlichtweg unmöglich. Erschwerend kommt hinzu, dass Sohnemann es sehr lustig findet und es sich inzwischen zur Aufgabe gemacht hat, im Vorfeld einen Tipp abzugeben, was wohl beim nächsten Besuch alles wieder schiefgehen könnte. Und ich muss sagen, er wird immer besser mit seinen Einschätzungen. Tja, das Leben prägt halt.

Nun war es halt wieder soweit und Sohnemann und meine Wenigkeit investierten mehr oder weniger erfolgreich unser Geld in Fastfood Produkte der Firma MC Donalds. Ein Ausflug – um das schöne Wetter zu nutzen – mit anschließender kühler Erfrischung in Form eines Eises trieben uns Richtung Restaurant. Man muss schließlich die Feste feiern, wie sie fallen. Und wer weiß schon, wie lange das gute Wetter noch anhält. Denn wer behauptet, dass wir wettertechnisch die letzten Monate positiv aufgefallen sind, leidet meiner Einschätzung nach an Wahrnehmungsstörungen.

Das Eis wurde verspeist, Sohnemann nutzte ein wenig das Spielangebot und Mutti schrieb. Soweit so gut. Bis dahin. Doch dann überfiel den Kurzen ein plötzlicher Hungeranfall, der es ihm nicht möglich machte, die letzten fünf Minuten Heimweg auf sich zu nehmen, ohne Ohnmächtig vor lauter Schwäche auf der Straße zusammen zu brechen. So schlimm aber auch. Und vor allen Dingen diese Plötzlichkeit. Wahrscheinlich hat ihm die Information von seinem Spielkameraden, dass es im Happy Meal ein Auto gibt, das er noch nicht hat, in Lichtgeschwindigkeit die letzten Kraftreserven aus seinem kleinen ausgemergelten Körper gesogen.

Ich kam also nicht umhin, meine übliche Bestellung aufzugeben. Ein Happy Meal mit Nuggets, Soße, Fruchttüte, Fanta und dem Spielzeug Nummer eins, einen schwarzen Tee – und jetzt kommt die Zugabe – eine Portion Chicken Wings. Feurig wurden sie beschrieben  – fünf Stück für unschlagbare 2,99 Euro.

Eigentlich hätte mir mein Verstand sagen müssen, das Dinge, die bei MC Donalds N U R 2,99 Euro kosten, nicht besonders groß sein können und somit auch nicht in der Lage sind, ein aufkommendes Hungergefühl zu stillen. Aber wie es immer so ist: Man muss selbst Fehler machen, um daraus zu lernen. Mein Fehler war am heutigen Tage das Bestellen dieser Flügel. Die Verpackung alleine ließ keine Zweifel offen. Hier musste es sich zweifelsfrei um sehr kleine Hühner gehandelt haben, die unter Opferung ihres Lebens für so Wahnsinnige wie mich ihre Flügel(chen) zur Verfügung stellten. Vielleicht eine besonders edle oder seltene Rasse? Bei dem Preis und der Portionsgröße versucht man schon, sich das Ganze ein wenig schön zu reden. Es half nix. Bevor die prächtige Portion noch kälter wurde als sie eh schon war und sich womöglich noch das Fett in einem schmierigen Film auf der Haut niederlässt, habe ich sie schnell gegessen. War kein Problem, denn wo nix ist, kann man auch keine Zeit verschwenden.

Was aber noch viel interessanter war: Als ich den Becher von Sohnemann mit Fanta füllen wollte, musste ich leider feststellen, dass diese farblich sehr von der Fanta abwich, die ich in meinem Gehirn als Muster gespeichert hatte. Machen wir es kurz. Sie war ganz einfach alle und es kam nur noch das Wasser heraus. Keine große Sache, irgendwann muss alles mal aufgefüllt werden. Da ich ein netter Mensch bin, wollte ich eben schnell meine Beobachtung dem Personal mitteilen, damit sich der Sache angenommen werden kann und nicht noch mehr Gäste ihren Becher mit Wasser füllen. Was dann passierte, könnt ihr euch vielleicht schon denken. Ich umschreibe es mal in meiner netten Art und Weise: Das Interesse an mir und meinem Anliegen tendierte gen Null. Die haben mich einfach nicht beachtet. Ich stand da vorm Tresen, wollte nur meinen Hinweis loswerden und die Damen und Herren schwatzten im Hintergrund ein wenig. Auch meine Handzeichen wurden gekonnt übersehen. Warum auch. Ist ja nur die alte Meckertante, die immer irgendetwas zu beanstanden hat. Da ich nun aber keine Lust hatte, mir dort die Beine in den Bauch zu stehen und mich an solch einem schönen Tag unnötig aufzuregen, habe ich einfach einen Zettel und einen Stift gezückt ( Schreiberlinge führen so etwas ja immer mit sich) und habe ihnen ein „Ich wollte nur sagen das die Fanta alle ist.“ auf dem Tresen hinterlassen und mich meinem Sohn und meinem Essen gewidmet. Es dauerte keine zwei Minuten und der Chef der Filiale sprach bei mir vor. Er wollte sich nur schnell für den netten Hinweis bedanken und die Mitarbeiterin füllt gerade auf. Außerdem tue es ihm sehr leid, dass kein Mitarbeiter sich Meiner angenommen hat. Dies ist natürlich sonst in seinem Restaurant nicht üblich und ob der „junge Mann“ sich als Entschuldigung vielleicht noch ein Produkt aus dem Sortiment aussuchen möchte. Alles klar.

In diesem Sinne: Vielleicht sollte ich als kleiner und bedeutungsloser Endverbraucher dem großen Fastfood Produzenten mal anbieten, seinen Mitarbeitern solche Begriffe wie „Service“ und „Qualität“ ein wenig näher zu bringen und auf verständliche Art und Weise zu erklären. Ach nee, ich vergaß. Dafür haben die ja überbezahlte Schulungs – und Ausbildungsleiter, die das ihren Mitarbeitern vom ersten Tag an versuchen zu vermitteln. Oder denke ich auch einfach nur zu negativ und es ist alles gar nicht so schlimm?

Eure Anna

11 Freunde sollt ihr sein

11 Freunde sollt ihr sein

Seit Tagen das Drama: Unserem Jogi gehen die Spieler für die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika aus. Und das so kurz vor dem Anpfiff. Es wird gar gemunkelt, dass ein Fluch über der deutschen Mannschaft liegen soll. Ja, ja, so schlimm steht es um uns. Vom Fluch der Zahl „6“ wird gesprochen und krampfhaft nach Schuldigen gesucht. Spieler aus anderen Ländern werden ins Gespräch gebracht, oder gar ein Fahrrad. Alles sehr verdächtig. Mein Vorschlag: Lasst doch einfach die Nummer „6“ weg. Gibt doch noch genügend andere schöne Zahlen. Aber was nützt das spekulieren? Nichts. Denn das löst das Problem – das Spielermangel herrscht – nicht ansatzweise.

Ja, finden sich denn keine fähigen Spieler in Deutschland, die man mit relativ gutem Gewissen nach Südafrika schicken kann? Die wissen, wie man dieses Lederding (ich glaube sie nennen es Ball) in Richtung des Tores – vorzugsweise das des Gegners – bewegt, ohne dabei größeren Schaden davonzutragen? Kann man nicht notfalls noch welche aus anderen Ländern adoptieren oder einbürgern? Nur für den Fall… Oder reicht die Zeit dafür nicht mehr aus? Das Zeitproblem würde dann aber nicht an unserem Jogi oder irgendwelchen nicht erklärbaren Phänomenen liegen, sondern schlicht und ergreifend an unseren deutschen Gesetzen, welche eben nicht schlicht und ergreifend sind, sondern kompliziert und sehr aufwendig in der Umsetzung.

Falls sich wirklich keine 11 Spieler finden sollten – also wirklich nur wenn – dann könnte ich mal hier bei unseren heimischen Vereinen nachfragen. Da gibt es sicherlich den einen oder anderen kickenden Herren, der sich einigermaßen mit den Regeln dieses Ballspieles auskennt und eventuell einspringen würde. Immerhin. So günstig kommt man so schnell nicht wieder nach Südafrika. Ist doch alles „All Inclusive“, oder?

Nun wurde bekannt, dass unser Bundesjogi den Herrn Lahm zum Kapitän gemacht hat. Na wollen wir mal hoffen, dass der Name nicht Programm ist und er ein wenig Pfeffer in die Mannschaft bringt. Wir wollen uns ja nicht vor den anderen Nationen blamieren. Reicht schon, wenn wir dies im jährlichen Rhythmus beim Eurovision Song Contest machen. Aber das ist ein anderes Thema.

In diesem Sinne: Der Ball ist rund und muss in das Eckige.

Eure Anna

Sie sind wieder da

Sie sind wieder da

Mädels, stellt den Prosecco kalt und kramt die hohen Schuhe hervor. Das lange Warten hat heute ein Ende. Es geht wieder los.

Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte stöckeln sich ab heute wieder durch unser Leben. Zu sehen in allen deutschen Kinos. „Sex and the City 2“. Hach, wie habe ich mich auf diesen Tag gefreut. Und wie hat die ganze Fangemeinde spekuliert. Wie geht es weiter? Hält die Liebe zu Mr. Big? Oder ist sie gar zu Ende? Ein Albtraum für mich, denn genau diese Liebe habe ich Carrie seit der ersten Folge in Staffel 1 gewünscht und entgegengefiebert. Und Mädels, das ist schon ein paar Jahre her. Was tragen sie? Und wo spielt der 2. Teil?

Bis zum heutigen Tage sind nur ein paar Inhaltsfetzen des Films durchgesickert. Was man hören und lesen konnte – es klang alles sehr vielversprechend. Die Auflösung erfolgt nun heute Abend.

Meine Eltern haben sich bereit erklärt, ein Auge auf Sohnemann zu werfen, während Mutti mal eben ins Kino huscht. Begeistert ist er davon nicht. Ich Kino – er zu Hause. Tja, das Leben ist hart.

Mein Vater fragte mich ganz unwissend, ob da etwa „wieder die Gleichen mitspielen“. Das wäre doch langweilig. Hä? So eine Frage kann nur von einem Mann kommen. Natürlich spielen da die Gleichen mit. Denn genau das macht diese Geschichte aus. Das man erlebt, wie es im Leben der 4 Ladies weitergeht. Und eins sei ihm gesagt: Es ist ganz sicher nicht langweilig. Und Mann kann das gucken. Frau übrigens auch.

Was mich auch sehr freut: Die Mädels passen sich ihrem Alter an. Uns wird nicht vorgegaukelt, dass sie immer noch jung und frisch sind, sondern auch im Film geht das Leben weiter und neue Themen werden mit aufgenommen. Altersgerechte. Denn ab nun haben auch Stützschlüpfer und Hormontabletten eine Plattform bekommen.

Und kennt ihr alle noch den Song, der in der letzten Folge der letzten Staffel lief, als Carrie aus dem Restaurant tritt? Ganz zum Schluss? Der Abspann sozusagen? „The Source feat. Candy Staton: You´ve got the Love”. Ich habe gestern Abend 3 Stunden lang versucht, diesen Song mühsam von meinem alten Laptop auf meinen Neuen zu übertragen, um ihn dann umzuwandeln und als MP3 auf meinen Player zu packen. Es war ein langwieriger Prozess. Aber es hat geklappt. Und nun dudelt dieses Lied schon den ganzen Tag bei mir rauf und runter. Für mich ist dieser Song „Sex and the City“. Er bedeutet für mich Freiheit und Leben.

So, genug geschwärmt. Viel Spaß allen, die heute Abend auch im Kino sitzen werden.

In diesem Sinne: Alles  wird gut.

Eure Anna

Kindergeburtstag

Kindergeburtstag

Sohnemann war heute Nachmittag auf einem Kindergeburtstag. Tyron hieß das Geburtstagskind. Das erste Mal, dass er eingeladen wurde. Stolz wie Oskar und schon seit Tagen ziemlich aufgeregt, fieberte er diesem Tag entgegen.

Das Geburtstagskind kennt er aus dem Kindergarten. Auch „privat“ hat er viel Kontakt mit ihm, denn der junge Mann fühlt sich sehr wohl bei uns und besucht meinen Sohn regelmäßig. Dass es bis jetzt noch nie zu einer Gegeneinladung gekommen ist, lag schlicht und einfach immer daran, dass mein Sohn nicht gerne zu anderen geht. Lieber lädt er sich seine Freunde nach Hause ein. Kein Problem für Mutti, denn so ist es für mich auch einfacher. Ich muss ihn nirgendwo hinbringen – und satt habe ich bis jetzt auch jeden bekommen.

Besonders das heutige Geburtstagskind ist ein guter Esser mit exquisitem Geschmack. Er ist sich nie zu schade, nach einem Nachschlag zu fragen und bei den Getränken möchte es dann auch schon ein wenig mehr als Tee oder Wasser sein. Aber das ist alles in Ordnung für mich. Hauptsache die Jungs haben ihren Spaß.

Heute nun mein Sohn das erste Mal in den heiligen Hallen von Tyron. Und was passiert? Sohnemann hat sich nicht getraut, was zu trinken. Geschweige denn was zu essen. Ganz im Gegenteil. Er war sichtlich froh, als ich ihn wieder abholte. So schnell war er aus der Tür, das selbst für eine Verabschiedung keine Zeit mehr war.

Was war passiert? Mein Kleiner hat sich einfach nicht getraut, dort was zu trinken. Durst und Hunger hat er schon gehabt. Aber er war zu schüchtern, etwas anzunehmen. Noch dazu haben ihn die anderen Kinder – die er auch alle aus dem Kindergarten kennt – verunsichert. Hach, es hätte so schön sein können…

Und so wird dann wohl Tyron wieder zu uns kommen. Denn er ist nicht zu schüchtern.

In diesem Sinne: wWo kann ich ein wenig Selbstvertrauen für meinen Sohn kaufen?

Eure Anna

Na bitte – geht doch

Na bitte – geht doch

Anscheinend wurde meine Bitte  – es war eigentlich schon ein Flehen – nach einem spannenden „Wetten dass“ am gestrigen Abend endlich mal wieder erhört. Hat doch die Stierkampfarena nebst ihren illustren Gästen ihr Bestes gegeben, um mich und die restliche Fernsehnation königlich zu unterhalten. Und ich muss sagen – es ist gelungen. Selten habe ich solch eine interessante, spannende und lustige Abendsendung im zweiten deutschen Fernsehen gesehen. Da stimmte dann der Slogan mal wieder: „Mit dem Zweiten sieht man besser“. Die musikalische Untermalung der Sendung war gut gewählt – für Jeden etwas dabei.  Die Wettpaten, allen voran natürlich Dieter Bohlen, waren interessiert und nutzten ihren Auftritt nicht nur als Promotion für ihr neuestes Projekt. Vielleicht hätte das ZDF lieber einen Herrn Bohlen als Co-Moderator eingekauft, anstatt die wirklich sympathische aber leider nicht zur Sendung passende Michelle Hunzinger. Gottschalk und Bohlen wären mit ihrem Witz und ihrer Schlagfertigkeit ein super Gespann und würden dem doch recht angeschlagenen Flaggschiff des ZDF wieder in neues Fahrwasser verhelfen.

Alles in allem viel Spannung, Spiel und Schokol….auch nee, das war was anderes.

In diesem Sinne: Es geht doch. Weiter so, dann klappt’s auch wieder mit den Quoten.

Eure Anna

Wetten dass???

Wetten dass??

Es hätte fast keinen symbolischeren Ort geben können, um zwei Showgrößen – beide ausgestattet mit einem recht losen Mundwerk und gerne auch einmal den Anderen kritisierend – aufeinander treffen zu lassen. Dieter Bohlen ist Gast bei „Wetten Dass“. Der Gastgeber: ein gewisser Herr Gottschalk. Bekannt aus Funk und Fernsehen und gefeiert als Unterhaltungsguru.  Der Pop Titan trifft auf den König der Unterhaltung. Und das in der Stierkampfarena von Mallorca. Einen großen Applaus für das ZDF. Besser hätte man es nicht inszenieren können.

Nur warum ist der Meister der Musik dort? Er wird dort das Sofa zieren, um sein neues Sangesduett Mark Medlock und Mehrzad Marashi mit seiner Anwesenheit zu unterstützen und letztendlich auch zu pushen. Gilt es doch, dem bei DSDS noch hochgepriesenen und nun verstoßenen Menowin Fröhlich auch musikalisch die rote Karte zu zeigen und ihn für sein rüpelhaftes und unprofessionelles Verhalten der letzten Wochen abzustrafen.

Wollen wir hoffen, dass diese beiden Showgrößen ein gemeinsames und unterhaltsames Thema finden und somit der Langatmigkeit der letzten Sendungen entgegentreten zu können.

Sollte dies nicht gelingen, kann ich besonders der Damenwelt empfehlen, um diese Uhrzeit den Fernsehsender PRO7 nicht aus den Augen zu verlieren. Denn dort sorgen auf jeden Fall Carrie, Miranda, Samantha und Charlotte für ganz viel Unterhaltung.

In diesem Sinne: ich wünsche allen einen unterhaltsamen Fernsehabend

Eure Anna

Zehn Minuten Ruhm

Zehn Minuten Ruhm

Der bekannteste Knast in Deutschland ist seit Monaten zum wiederholten Male auf Sendung. „Big Brother“. Ich gebe zu, nebenbei verfolge ich das Geschehen. Es interessiert mich einfach, wie solch eine extreme Situation Menschen verändert. Da wohnt der Porno Klaus mit der Theologiestudentin Katrin zusammen – der Banker Robert mit dem Getränkekistenstapler Daniel. Und warum? Gerne werden von den Insassen solch Floskeln wie: „Ich möchte meine Grenzen kennenlernen“ gebraucht. Oh, ich wüsste da genug andere Möglichkeiten, ohne Kamera und ohne Öffentlichkeit, bei denen man seine Grenzen kennenlernt. Aber mich fragt ja keiner. Ist es nicht eher so, das doch der „Ruhm“, den man damit eventuell erreichen kann, viel reizvoller ist? Aber was ist das für ein „Ruhm“? Und ist er es wert, sich zum Affen der Nation zu machen? Sich mit Leuten auseinanderzusetzen zu müssen, mit denen man im realen Leben nie etwas zu tun haben würde? Sich vor der ganzen Nation vorführen zu lassen und zu blamieren? Und wie lange hält dieser „Ruhm“ an? Was passiert, wenn das Projekt beendet ist? Ist dann für die ehemaligen Teilnehmer auch alles beendet? Was kommt dann? Dank Internet wird es nie zu Ende sein. Denn jeder noch so kleine Beitrag, jedes noch so unwichtige Video wird dort gespeichert. Für immer. Und immer wieder wird es Leute geben, die dies ausgraben. Ob es nun das aufstoßen und unkontrollierte Luftablassen am Esstisch war, die Lästereien über die Mitinsassen oder die heftigen verbalen Auseinandersetzungen, die teilweise selbst nicht mal mehr in der Tageszusammenfassung gezeigt werden können. Immer wird es jemanden geben, der sich daran erinnert und es wieder ans Tageslicht befördert.

Zum größten Teil verfolge ich das Geschehen über diverse Foren im Internet. Ich habe einfach keine Zeit und Lust, mich jeden Abend zur besten Zeit vor den Fernseher zu setzen, um mir Gezanke und Gemobbe anzuschauen. Dann lieber die geballte Zusammenfassung im Netz. Und ich muss sagen, dass das Verhalten dort wahrscheinlich interessanter und aufschlussreicher ist, als die Originalversion im Fernsehen. Im Fernsehen wird beleidigt und gemobbt? Na dann lest mal in den Foren. Was dort abgeht, ist teilweise schon grenzwärtig und hat nichts mehr mit gutem Geschmack zu tun. Eine Runde fremdschämen reicht da nicht mehr aus. Denn wenn der Mensch der Meinung ist, dass die Anonymität einen Mantel um seine Person legt, entfalten sich bei ihm Charakterzüge, die niemand gerne am eigenen Körper erleben möchte. Die User in den Foren begeben sich auf ein niederes Niveau hinab – ein Niveau, das sie bei den Propagandisten im Container so verwerflich finden – und beleidigen und mobben in einer Tour. Ist das korrekt? Oder sehen sie das auf einmal mit ganz anderen Augen? Weil sie selbst diejenigen sind, die dort agieren und angreifen? Alles sicherlich nicht so schlimm und nicht so gemeint. Immer nach dem Motto: Meinungsfreiheit für alle – besonders für mich.

Da werden die Insassen als Miststücke, Schweine…. beschimpft. Warum auch nicht. Im Netz kann man sich doch so ausdrücken und andere – völlig fremde Personen – beleidigen. Beim Benutzer Namen Hasenpuschel (den habe ich jetzt frei erfunden) weiß schließlich niemand, das sich die Jaqueline aus Hundeluft dahinter verbirgt. Aber das ist so nicht ganz richtig. Auch im Netz ist man nicht anonym. Die IP Adresse verrät ohne großen Umweg, wer sich hinter Hasenpuschel verbirgt. Das wissen wahrscheinlich nur die wenigsten. Beschwerden werden losgetreten, Demonstrationen und sofortige Auszüge gefordert. Weil das „Schwein“ im Haus solche Sachen wie „Arschloch“ gesagt hat. Und selber? Ist „Schwein“ eine nette Beschreibung? Möchte man selbst so betitelt werden? Sollte man diesen User deswegen aus dem Forum verbannen? Und dies zur Anzeige bringen? Schließlich beleidigt er doch auch andere Menschen. Oder etwa nicht? Auch nein, ich vergaß, im Netz ist man ja anonym. Und da darf man das. Dabei merken sie nicht, dass sie auch nur Teil der perfekten Inszenierung „Big Brother“ sind und genau wie die Insassen vom großen Bruder gesteuert werden.

In diesem Sinne: Wie viel Dreck liegt denn vor Deiner Tür?

Eure Anna

Der Fall Kachelmann

Der Fall Kachelmann

Nun ist es passiert. Die Staatsanwaltschaft hat diese Woche Anklage gegen Herrn Kachelmann erhoben. Deutschlands bekanntesten Wetterfrosch. Immer nett, immer höflich, immer korrekt. Der Vorwurf: Vergewaltigung im schweren Fall. Eine Tatsache, die ich mir immer noch nicht vorstellen kann. Nun gut, das Gerichtsverfahren ist angesetzt, die Wahrheit wird hoffentlich ans Tageslicht befördert.

Ein Detail an diesem Fall finde ich aber noch viel interessanter und verwunderlicher. Die große Schar der Frauen, die angaben, eine Beziehung mit Herrn Kachelmann geführt zu haben. Nun ist es seine private Sache, wie viele Frauen sich Herr Kachelmann gleichzeitig hält. Das die Damen nichts voneinander wussten – eine andere Geschichte. Aber warum wussten die Damen nichts voneinander? Mein normaler Menschenverstand sagt mir eigentlich, dass dies fast unmöglich ist. Ich gehe einfach mal von mir aus. Wenn ich mit einem Menschen zusammenlebe, dann verbringe ich auch Zeit mit ihm. Das Herr Kachelmann nicht viel davon hatte, kann ich mir gut vorstellen. Sein Job alleine wird ihn ständig auf den Straßen der Republik gehalten haben. Aber dann noch 5 oder 6 Frauen gleichzeitig? Wann war der denn zu Hause? Einmal im Monat? Denn er musste ja dann bei allen Frauen mal vorbei schauen. Das fällt doch auf. Noch dazu bei einem Menschen, der in der Öffentlichkeit steht. Und was ist mit privaten Dingen? Die letzte Steuererklärung, die Geburtsurkunde. Die hat man doch dort, wo man wohnt. Selbst wenn er seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz hatte. Fährt man da nicht mal mit hin? Schaut man sich da nicht mal um? Ruft man seinen Angebeteten nicht auch mal an, anstatt immer nur auf ein Lebenszeichen von ihm zu warten? Alles Fragen, die mich in diesem Zusammenhang  sehr beschäftigen.

Oder waren die Frauen einfach nur blauäugig. Verliebt in den „Star“ Jörg Kachelmann und nicht in die Person? Vom Ruhm so geblendet, das man den Rest einfach ausblendet und vielleicht auch stillschweigend akzeptiert? Ich hoffe auch, das in diese Geschichte noch ein wenig Licht gebracht wird, denn es interessiert mich wirklich brennend, wie so ein „sechsfachleben“ funktioniert.

In diesem Sinne: Nichts ist so wie es scheint.

Eure Anna

Das regt mich auf…

Das regt mich auf

Gerade komme ich mit meinem Sohn vom Eis essen zurück. Und schon muss ich meine Gedanken niederschreiben, denn sie liegen mir schwer im Magen. Wir saßen in unserer Lieblingseisbar, am Nachbartisch vier Schulkinder. Vom Alter her vielleicht 15 Jahre. Sie unterhielten sich über einen Aufsatz, den sie nach den Pfingstferien abgeben müssen. Die Gliederung des deutschen Staates (oder so ähnlich). Der Nachbartisch fand dieses Thema nicht wirklich stimmungshebend. Wen interessiert denn schon, wie unser Staat gegliedert ist und wie er funktioniert. Die vier auf jeden Fall nicht.

Viele Umfragen zeigen, dass gerade die Politikverdrossenheit und das Desinteresse am Weltgeschehen unter Jugendlichen sehr stark ausgeprägt ist. Aber warum? Interessiert es denn wirklich niemanden mehr, was auf der Welt passiert? Sind Nachrichten nur noch interessant, wenn darin die neueste Schießerei zwischen zwei Rap Größen oder die krummen Zehen von Victoria Beckham thematisiert werden? Ist das wirklich alles, was unsere Zukunft  – die Menschen, die einmal unsere Rente verdienen sollen – interessiert? Warum besteht kein Interesse an dem Staat, in dem sie aufgewachsen sind? Der sie zu einem gewissen Teil auch finanziert? Und damit meine ich nicht nur Hartz IV. Auch Kindergeld, kostenlose Schulbildung und viele andere Dinge sind staatliche Zuwendungen. Das wird nur sehr gerne vergessen. Das kann doch nicht wahr sein.

Für mich ist früh Morgens meine dritte Amtshandlung (die erste ist, meinen Sohn zu versorgen und in Obhut des Kindergartens zu geben, die zweite einen Tee zu kochen) den Computer anzuschalten und mich auf den neuesten Stand zu bringen, was das Weltgeschehen betrifft. Und das mache ich nicht, weil ich dies vielleicht für meinen Job bräuchte – nein – das mache ich, weil es mich schlichtweg interessiert. Ich will wissen, was um mich herum passiert. Was der Ölteppich im Golf von Mexiko macht, wie die Koalitionsverhandlungen in NRW vorankommen und ob der Euro stabilisiert werden konnte. Wichtig für mich, um auch mitreden zu können. Um in der Lage zu sein, bei Gesprächen nicht nur das Wetter zu thematisieren, sondern durchaus mal was Geistreiches in den Raum stellen zu können. Für mich gehören diese Dinge zur Allgemeinbildung und bereichern mein Leben.

Ich möchte keine Politik machen, gehöre keiner Partei an und möchte auch keiner Partei angehören. Nein, mir geht es schlichtweg um die Ignoranz vieler junger Menschen an unserem Staat, am Weltgeschehen und somit auch an ihrem eigenen Leben. Denn genau diese Dinge beeinflussen ihr Leben. Ob sie das wollen oder nicht. Und dies wollte ich nur einmal zum Ausdruck bringen.

So, jetzt geht es mir auch wieder besser.

In diesem Sinne: Es gibt mehr im Leben als Klatsch und Tratsch über Promis und solche die es werden wollen.

Eure Anna