…dann drücken sie die 1…

…dann drücken Sie die 1…

Gestern Abend gab es eine sehr interessante Sendung bei der ARD. „Hart aber Fair“. Kennt sicherlich der ein oder andere von euch auch schon. Immer wieder gerne gesehen.

Das Thema gestern lautete „Telefonhotlines und die Erlebnisse damit“. Da Mutti auch schon einschlägige Erlebnisse mit diversen Hotlines gemacht hat, wollte ich dies heute mal zum Thema machen und euch ein Erlebnis mit der Hotline der Telekom schildern.

Es ist schon eine ganze Weile her, aber es gab mal Zeiten, da war ich noch Kunde beim großen pinkfarbenen „T“. Und wie das so ist, wenn man was nutzt, kommt es auch mal zu Problemen, die man gerne mit einem kompetenten Mitarbeiter besprechen möchte. Bei mir ging es damals um die Installation und Inbetriebnahme eines neuen Internetanschlusses. Laut Auskunft des T-Punktes in meiner Stadt alles ganz problemlos. Einfach nur in die Dose rein – und dann kann es schon losgehen. Na ja, wie ihr euch denken könnt, ging nix los. Und schon gar nicht Internetmäßig. Die Beschreibung, die mitgeliefert wurde, war genau so aussagekräftig wie zwei Scheiben Knäckebrot. Da war nichts zu machen. Und da Wochenende war und somit kein Ansprechpartner vor Ort zu Verfügung stand, ich aber meine neuerworbene Technik nutzen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als die tolle Hotline anzuwählen. Schon die Suche nach der richtigen Nummer forderte meine ganze Aufmerksamkeit und die ersten 10 verschwendeten Minuten. Und dann ging es los. Eine sprachgesteuerte Hotline. Der Albtraum aller Verbraucher. Denn da wartete ein Computer auf mich, der mich nicht versteht und den ich auch nicht immer verstand. Und so schlecht ist mein Hochdeutsch wirklich nicht.

Nun kommt es drauf an, wer hartnäckiger ist. Die Technik, die mir auf penetrante Art und Weise versucht begreiflich zu machen, dass ich zu blöd dafür bin und gefälligst nicht weiter versuchen soll, die Firma mit meinen Problemen zu belästigen. Oder Ich, die sich nicht davon abschrecken lässt und hartnäckig am Ball bleibt, bis die Technik die Segel streicht und mich zu einem reellen und sprechenden Mitarbeiter verbindet.

Ich kann euch sagen, in diesen Dingen bin ich sehr hartnäckig und lasse mich nicht abwimmeln. Auch wenn es mich unwahrscheinlich nervt. Inzwischen habe ich meine eigene Technik entwickelt, um solche Hotlines zu überlisten. Einfach eine andere Nummer nehmen. Die verbinden einen dann.

In diesem Sinne: „Im Moment sind alle Leitungen besetzt. Der nächste freie Mitarbeiter ist für sie reserviert.“

Eure Anna

4 Gedanken zu “…dann drücken sie die 1…

  1. Wenn es nicht so lustig geschrieben wäre, müsste man heulen! Ich hatte auch so ein Erlebnis, dazu kommt dann noch eine kompetente Fachkraft in so einem Laden. Zum Ausrasten 😉

  2. Ja, das Kompetente begeistert mich auch immer wieder auf´s Neue. Da fragt man sich wirklich, warum man selbst immer den „Fachidioten“ erwischt, der anscheinend erst seit 10 Minuten dort arbeitet. Denn anders kann ich es mir nicht erklären, warum die auch meist keine brauchbaren Antworten auf meine Fragen haben. Grins.
    Liebe Grüße
    Anna

  3. Das trifft genau den Nerv – gestern abend waren wir in einem Flughafen Restaurant, um die Familie, die auf der Durchreise war zu treffen. Bedauerlicher Weise endete dieser Ausflug in Hektik – OH Gott, die Flüge, wir müssen ja los – und wir liessen eine Tüte mit Geschenken dort stehen.
    Zu Hause angekommen habe ich versucht, das Restaurant zu erreichen und bin 2 Stunden lang in einer Warteschleife gehangen. Blabla, drücken Sie die 1. Blabla die 2, leider sind derzeit alle Warteplätze belegt, bitte versuchen Sie es, blabla.
    Ich hasse hasse hasse das.
    Vor etwas über 10 Jahren wurden die Telekommunikationsgesetze aufgeweicht und mit dieser Aufweichung gab es dann auch eine neue Auskunft zur Telekom dazu, die Telegate. Der erste Konkurrent der Telekom in diesem Bereich. Die zeichneten sich nach eigener Angabe durch ihren Dienstleisungsgedanken aus, dadurch wollten sie sich unterscheiden. Keine Bandansagen, alles persönlich, dazu günstiger.
    So, und jetzt, 10 Jahre später – der Dienstleistungsgedanke ist dahin, auch dort nur noch Ansagen vom Band.
    Warum? Der Schrei nach Dienstleistung wird überall immer lauter, aber die Dienst – Leistung wird überall immer schlechter. Finde ich!
    Ich will die Tüte wieder haben, menno!

  4. Das Wort Dienstleistung steht in Deutschland wirklich nicht auf der Prioritätenliste. Ich finde es auch fürchterlich, was hier abgeht. Egal welchen Bereich es betrifft. Man muss nur einmal ins Ausland fahren, dann kann man sehen, was alles möglich ist. Ich brauche niemanden, der mir den Einkauf einpackt, aber ein freundliches „Hallo“ wäre schon nett. Und einfach ein wenig Weitsicht der Firmen. Denn schließlich kaufe ich die Produkte. Und das sichert das Überleben der Firmen.

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