Das ist nun mal so, Mama

Das ist nun mal so, Mama

Ich bin auf der Suche nach meinem Lineal. Ihr wisst schon: Das ist das komische längliche Ding, womit man kurze Entfernungen abmessen kann und im besten Falle auch einen geraden Strich hinbekommt.

Da, wo ich es zuletzt gesehen hatte und wo auch seine natürliche Heimat ist, habe ich es natürlich nicht angetroffen. Wäre ja auch zu einfach gewesen. Auch in der Bastelkiste und zwischen meinen Arbeitssachen hat es keine Spuren hinterlassen.

Meinen üblichen Verdächtigen für das spurlose Verschwinden von Gegenständen habe ich gerade nicht zur Hand. Der ist im Kindergarten und kann mir somit nicht bei der Suche helfen.

Also beschließe ich, mich zu einem Fachhändler für Lineale zu begeben und unseren Haushalt mit einem zweiten Exemplar aufzuwerten. Kann man schließlich immer gebrauchen, wird nicht schlecht und wenn ich wieder mal eins suche, habe ich automatisch eine höhere Chance, auch eins zu finden. Ist doch super praktisch.

Am Nachmittag hole ich meinen Sohn aus dem Kindergarten. Er entdeckt sofort das neue Lineal. „Mama, warum hast du das gekauft?“, fragt er mich. „Oh, Süßer, ich habe vorhin unser altes Lineal nicht gefunden. Darum habe ich ein Neues gekauft“, gebe ich ihm zurück. „Cool Mama, dann kann ich das auch mit für meine Rennbahn nehmen.“

Wie? Rennbahn? „Für meine coolen Autos. So wie das andere Lineal“, klärt mich mein Filius auf. Ich schaue in sein Zimmer und sehe unser altes Lineal in einer Kreation aus Matchbox, Playmobil und Lego verankert.

„Das ist nun mal so, Mama.“

In diesem Sinne: Nicht verzagen, Kinder fragen

Eure Anna

4 Gedanken zu “Das ist nun mal so, Mama

  1. Sehr sehr nett!! (und wie es scheint sind unsere Kinder miteinander verwandt) – wir sind sicherlich im Besitz von 10 Kindernagelscheren – bedauerlicher Weise ist keine Einzige je griffbereit.
    Die Anwesenheit zumindest einer davon konnte allerdings durch die neue, sehr trendy Frisur einer der ehemals langhaarigen Puppen bewiesen werden,… 😉

  2. Oh je, meiner hatte auch schon mal die Schere am Haaransatz. Ich konnte gerade noch schlimmeres vermeiden. Aber ich hatte damals auch der Lieblingspuppe meiner Mutter die Haare geschnitten. An den darauf folgenden Vortrag kann ich mich heute noch sehr sehr gut erinnern. Grins.
    Liebe Grüße
    Anna

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