Die „Wunderblume“ des Tages geht an…

Heute ist aber auch richtig was los.

Vorhin im Eisladen unseres Vertrauens. „Hach, du bist aber groß geworden.“ Gemeint ist mein Sohn. In meinem Alter wächst man bekanntlich nicht mehr so extrem, dass es ins Auge sticht und für ein Gesprächsthema herhalten könnte. „Ja, ist ein sehr großer Junge“, ist immer meine Standardantwort bei solchen Feststellungen. „Und Sie haben ihre Haare auch wieder dunkler gefärbt. Ach, ich mag es auch lieber dunkler.“ Diese Feststellung galt jetzt mir und meinem Haupt. Ja, auch ich mag es lieber dunkler auf dem Kopf. Schließlich bin ich – was meinen Kleidungsstil betrifft – auch eher in der dunkleren Farbpalette zu Hause. Passt also gut zusammen. Um ehrlich zu sein, war ich etwas verwirrt, warum uns diese Frau so ansprach. Ich kannte sie nur vom Sehen. Doch jedes Mal bin ich wieder aufs Neue erstaunt, wer mich und meinen Sohn so alles kennt. Oder meint zu kennen.

Nun gut, aber wo sollte das Gespräch hinführen? Treffen wir uns heute Abend, kämmen uns gegenseitig die Haare und sprechen über Jungs? Ich fand es ein wenig zu vertraut, nehme es ihr aber nicht krumm, dass sie uns mit solch lapidaren Dingen belästigt hat. Schieben wir es einfach auf das Wetter. Der laue Frühlingswind scheint wohl so manch einem kräftig zuzusetzen.

Mein Sohn hat trotzdem sein Eis genossen, ich meinen Tee (auch die haben schwarzen Tee) und einen Crêpes. So schnell lasse ich mich nicht vergraulen.

Deshalb geht die „Wunderblume“ des Tages für mich heute eindeutig an die nette Eisverkäuferin. Sie meint es ja nur gut.

In diesem Sinne: Freut euch über den Frühling.

Eure Anna

Allgemein

8 Gedanken zu “Die „Wunderblume“ des Tages geht an…

  1. jaaaa, der frühling kommt!!! ich komme übrigens aus einem bundesland, in dem man so ziemlich überall ein schwätzchen hält, im wald, im geschäft, tankstelle…ist bei uns normal 😆

  2. Na da kann sich ein Spaziergang ja unwahrscheinlich in die Länge ziehen. Hach, ich habe immer das Problem, das ich ein wenig schüchtern bin und mich so ein spontanes „Angequatsche“ leicht aus der Bahn wirft. Ich weiß dann immer nicht, was ich sagen soll. Lach.

    Liebe Grüße
    Anna

  3. Als Besitzerin eines kleinen Cafés würde ich mein Herz unverzüglich an die Eisladen-Fachkraft Deines Vertrauens verlieren, seufz. Zu den bevorzugten Eigenschaften einer spitzen Gastro-Tante zählen Neugier, ein gutes Gedächtnis und die Fähigkeit, den Gast in ein rosa-flauschiges Wölkchen aus netten Schmeicheleien und Aufmerksamkeiten zu hüllen. Welch freudestrahlende Alternative zu den sonst üblichen Aldi Nord Wanne-Eickel Gesichtern in der Gastronomie, lach. Da fällt mir ein: Hat mir schon mal ein Blogger einen Beitrag gewidmet? ^^

    Liebe Grüße
    Annabell

  4. Liebe Annabell,

    ja,merken kann die junge Frau sich wirklich eine Menge. Und immer nett. Da kann man nicht meckern. Auch ich habe schon Bekanntschaft mit deutlich mieser gelaunten Exemplaren gemacht. Wünsche dir alles Gute für dein Cafe.

    Liebe Grüße
    Anna

  5. Hallo Anna,
    ich habe mich auch nie getraut, den Mund aufzumachen und bekam Panik, wenn mich Leute ansprachen. Das hat sich zum Glück etwas gelegt und manchmal gebe ICH mir sogar Mühe, z. B. im Bäckerladen, mal einen netten Satz zu sagen, weil ich gespürt habe, daß es MIR gut tut, mich nicht nur in mich selbst zu verkriechen. Aber wenn man schüchtern, ängstlich oder menschenscheu ist wie ich, dann ist das immer ein schwerer Schritt. Aber hier kann ich zu mir selbst sagen: Übung macht den Meister. Allerdings würde mich zu viel Labern und zu große Neugier eher auch abschrecken.
    Liebe Grüße!

  6. Liebe Lola,

    erst einmal vielen Dank für deinen sehr netten Eintrag.
    Ich wäre auch lieber viel offener und Gesprächsfreudiger. Aber bei mir steht halt – genau so wie bei dir – das introvertierte im Weg. Wie du schon schreibst; Übung macht den Meister und ich muss wohl noch ein wenig an mir arbeiten.

    Viele Grüße und einen schönen Sonntag.
    Anna

  7. Ich finde es sehr schade, dass ruhige Seelen oft als unangenehm oder gar arrogant aufgefasst werden. Zurückhaltende Servicemitarbeiter schätze ich häufig sogar mehr, als die mit allen Wassern gewaschenen Plaudertaschen, die vordergründig höflich erscheinen, allerdings auch schnell auf die Nerven fallen. Der Ton macht die Musik. Lieber ein wortlos, warmes Lächeln als die Frage, was denn die männliche Begleitung vom letzten Mal so macht, wenn ich mit meinen Freund in das Café stolziere, lach. Reden ist silber, schweigen ist Gold ^^.

  8. Deine Worte in Gottes Gehörgang. Solange sie sachlich bleiben und nicht wirklich private Dinge erfragen wollen, versuche ich mich so gut wie möglich zu schlagen und genau so belanglos – wie die Frage war – zu antworten. Nervt es mich, gehe ich nicht mehr hin. Ich bin halt auch nicht der Typ, der mit fremden Menschen – Auge in Auge – Konversation betreibt. Hier fällt es mir leicht. Man sieht sich nicht, das verunsichert mich nicht. Aber „auf der Straße“ bin ich eher der Part, der immer als en wenig böse dreinschauend beurteilt wird. Dabei bin ich das wirklich nicht.

    Liebe Grüße
    Anna

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