Oh mein Gott, wie lange habe ich auf genau diesen Moment gewartet. Ich halte gerade mein nagelneues BlackBerry in der Hand und kann mein Glück noch gar nicht richtig fassen. Ja, auch bei mir hat heute endlich die moderne Technik Einzug gehalten. Eigentlich hatte sich dieser Moment schon vor Monaten mit Pauken und Trompeten angekündigt. Seit Monaten schleiche ich wie ein Dieb um genau dieses Gerät herum. Aber immer fühlte ich mich nicht dazu berufen, solch ein Luxusgerät in meinen heimischen Technikfuhrpark aufzunehmen. Als kleiner „Schreiberling“ habe ich ein großes Problem. Die meisten kreativen Ideen finden sich nicht, wenn ich am Schreibtisch sitze und versuche, ein paar Seiten zu füllen, sondern dann, wenn ich die Straßen lang hetze um was zu erledigen, meinen Sohn zu Terminen begleite oder bei MC Donalds meinen Tee (den schwarzen – ihr wisst schon) runter stürze. Denn genau in den Momenten begegne ich jenen Menschen, die mich inspirieren und mir die Vorlagen für meine Geschichten liefern.
Bis heute musste ich meine Gedanken immer mehr oder weniger in Stein meißeln. Mein Timer musste herhalten, der jetzt – Anfang März – schon aus allen Nähten zu platzen droht. Und immer und überall konnte ich den auch nicht zücken, denn oft genug lag er einfach zu Hause und wartete auf seinen Einsatz, oder es war nicht möglich, ihn auszupacken und zu schreiben. Aber dies gehört nun zur Vergangenheit. Denn ab jetzt bin ich auch unterwegs immer in der Lage, alles schnell zu notieren und sogar – jetzt aufpassen, das ist nämlich der Clou – meine Notizen von meinem BlackBerry direkt auf meinen Laptop zu überspielen. Nix mit abschreiben oder so. Nee, nee. Modernste Technik. Nur Kabel dran und schon geht’s los. Ist das nicht der Wahnsinn?
Eigentlich wollte ich nur einen einfachen PDA haben. Ihr wisst schon, so einen Mini Taschencomputer, der ein Word Programm hat und gut. Nicht der ganze Schnickschnack, den man jetzt zwangsläufig mit kaufen muss. Aber solch einfache Ausstattung gibt es leider nicht mehr. Warum denn auch. Mit so einer Komplettlösung kann man viel mehr Geld verdienen. Und was auch gleich Problem Nummer zwei auf den Plan ruft, warum die Anschaffung so lange gedauert hat. Das viele gute und vor allen Dingen schwer verdiente Geld, welches ich notgedrungen für dieses Gerät über den Ladentisch schieben musste. Aber jetzt, nachdem ich nun endlich meinen Traum in den Händen halte, bin ich froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Es erleichtert meinen Alltag sehr und macht mich flexibler. Und was noch viel wichtiger ist: ich habe mir auch mal was gegönnt.
In diesem Sinne: gönnt Euch mal was. Das Leben ist zu kurz, um seinen Träumen und Wünschen auf Dauer hinterher zu laufen.
Eure Anna